Fischmarkt

Geile Sau. 30. Mai 2006

Meine Mutter starb als ich grade eingeschult worden war. Sie war Künstlerin und Hausfrau. Recht kurze Zeit nach ihrem Tod, brach sich in meinem Vater eine Psychose ihren Weg an die Oberfläche. Er begann die Tagebücher, Bilder, Fotos und sonstigen Wegmarken meiner Mutter nach und nach zu vernichten. Woran kann ich mich noch erinnern ? Ihre Tagebücher waren mit zumeist grüner Tinte und in konsequenter Kleinschreibung verfaßt. Sie mochte Frieda Kahlo und Anais Nin. Das immerhin sind gesicherte Erkenntnisse. Zudem keine Schlechten, wie ich mittlerweile weiß. Was ich aber eigentlich notieren wollte: Meine Mom war eine sinnesfrohe geile Sau. Und das beruhigt mich irgendwie ganz ungemein.

Sammlung der Molche oder Entpolitisierung durch Blabla. 29. Mai 2006

„Beckmann“ war mal wieder ein mediales Sommerfest im Garten der Debilität. Man hatte zum Thema „Rückkehr zu Vaterlandsliebe und Patriotismus“ geladen. Namentlich Alice Schwarzer, Hugo Egon Balder, Gregor Gysi, Til Schweiger (!), Matthias Matussek sowie Florian Langenscheidt. Die Sendung war eine träge fließende Soße ineinander verkanteter Zärtelungen und mit „Ironie“ und „Augenzwinkern“ überwürzter Deutschland-Infusionen. Schweiger lallte enthusiasmiert (und wie gewohnt ahnungslos) davon, daß die „junge Generation“ alle unschönen geistigen Verkarstungen der Alten beherzt hinter sich gelassen habe, Matussek behauptete verblüffend dämlich, in Deutschland hätten Ismen ja zum Glück keine Chance mehr…von wegen barrierefreies Denken und so. Schwarzer…na ja, das Übliche halt. Never mind. Gregor hatte definitiv keinen guten Tag, sein rhetorisches Talent mußte zu Gunsten meist blöder Seichtheiten im Zwinger bleiben. Einmal jedoch zwang er mir ein Lächeln ab. Er versicherte der Nationalismus sei eine genuin männliche Sache. Na ja, vielleicht hatte er zu Mittag etwas Verdorbenes gegessen oder der Chauffeur litt unter Flatulenz.
Einzig Balder hielt sich mit allzu absurdem Wortgekotze zurück und schien meist eher Zuschauer denn Darsteller. Mag daran liegen, daß er seine dunklen Seiten in den Shows auszuleben weiß, die er moderiert und es ihm als Privatmann mithin vergönnt ist, nicht zu jedem Scheiß auch etwas beisteuern zu müßen. Sympathisch jedenfalls. Ach ja, der grotesk gut frisierte Edel-Knödel und Wörter-Lude F. Langenscheid. Der ningelte an den Miesmachern dieses Landes rum, sprach sich für Begeisterung aus und stellte sein tolles dickes teures neues Buch vor. Titel: „Das Beste an Deutschland – 250 Gründe, unser Land heute zu lieben“. Wohl eine Art Kamasutra des Wegsehens.

Fazit der Sendung: Deutschland ist als Land total schön und die Deutschen ein unglaublich buntes und spannendes Völkchen, hier und da mit ein paar Schrulligkeiten, aber insgesamt halt klasse. Pups!

Der liebenswerte Jokus der Woche! 21. Mai 2006

Freundliche und redebegabte Nationalisten helfen bei Problemen mit Hartz IV.

Quelle

Sätze für den inneren Frieden. Fundstücke. 17. Mai 2006

Das wäre doch toll, ein Roman, in dem verschiedene Leute gezeigt werden, die ihr Heil in allerhand suchen.

Sehr geile Session am Park mit zwei neuen Tricks und massigst consisten Tricks!

Präsident Bush verzauberte die anwesenden Herren mit seiner Langhaarfrisur.

Ronny, mach bitte den Fisch endlich wieder zu!

Waltraud, du bist lieb, darum gibt es keinen Krieg.

Extrem nass, extrem geil pissende Frauen.

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Aus ihrer Hosentasche zauberte Karin eine Leine hervor, die sie an meinem Halsband befestigte.

Wird an dieser Stelle fortgesetzt.